Während im heutigen Europa Masken einen rein dekorativen Charakter haben, war und ist dies in früheren Zeiten oder in anderen Kulturen anders.
Afrikanischen Masken haben einen spirituellen Charakter. Sie werden bei rituellen Tänzen getragen, bei spirituellen, religiösen und alltäglichen Ritualen benutzt, um in Kontakt mit Göttern zu treten oder böse Geister abzuschrecken. Sie sollen vor Krankheiten schützen, für Fruchtbarkeit oder eine gute Ernte sorgen. Sie helfen bei Initiationsriten für geglückte Übergänge, stellen Kontakte zu Toten und den Ahnen her, oder helfen Verbrecher aufzuspüren. Den Trägern verleihen sie magische Kräfte. Jede Maske hat dabei eine spezifische Bedeutung und darf nur von einer ganz bestimmten Person getragen werden. Der Träger lässt seine Persönlichkeit hinter sich und wird zum Tier, Geist, Ahne oder zur Gottheit, die durch die Maske dargestellt wird. Die Maske verbindet das Diesseits mit dem Jenseits.
Die Kunst der Maskenherstellung wird innerhalb des Stammes über viele Generationen weitergegeben und geniesst hohes Ansehen. Diese Handwerker und Künstler benötigen neben grossem handwerklichem Können auch genaueste Kenntnisse über die religiöse und zeremonielle Bildsprache ihres Stammes.